Räuberzinkenbaum - 2020_Gemeinde Riedhausen

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Räuberzinkenbaum


Räuberzinkenbaum
 
 
Am zentralen Dorfplatz, in der Ortsmitte am Rathaus in Riedhausen, musste ein ca. 6 Meter hoher Lindenbaum, inklusiv Sitzgruppe versetzt werden. Grund hierfür war die Aufstellung der Tribüne für das im Jahr 2019 stattgefundene Freilichtschauspiel „Xaver Hohenleiter - Der Schwarze Vere“. Neuer Standort für den Lindenbaum ist die öffentliche Grünfläche im Areal und Nachbarschaft der Kirche St. Michael. Als Ersatz für den versetzten Lindenbaum wurde nun die Skulptur „Der Räuberzinkenbaum“ auf dem Dorfplatz umrahmt von öffentlichen Einrichtungen wie Rathaus, Feuerwehrhaus, Grundschule, Pfarrscheuer (Dorfgemeinschaftshaus), Pfarrhaus und Kirche aufgestellt.
 
Der Dorfplatz in exponierter und zentraler Lage wird von der Bevölkerung und den Gästen der Gemeinde sehr stark frequentiert und damit die Skulptur „Räuberzinkenbaum“ als Kunstwerk mit interaktivem und geschichtlichem Hintergrund im hohen Maße wahrgenommen.
 
Der Räuberzinkenbaum ist eine ca. 5,5 Meter hohe Baumskulptur aus Stahl. Die Baumskulptur stellt eine urige, knorrige und mystische Gestalt dar, ebenso symbolisch den Wald, als Aufenthaltsort der Räuber aus den vergangenen Jahrhunderten. Am Baumstamm wurden einige geheime Zeichen, genannt Räuber- oder Gaunerzinken montiert. Nach dem Heben der Messingklappen ist zu lesen, welche Bedeutung der jeweilige Räuberzinken hatte. Der visuelle Eindruck der Baumskulptur lässt eine viele hundert Jahre alte Mooreiche mit ihrer unverkennbaren Form und Eichenrindenstruktur erkennen. Die Mooreiche ist ein Relikt aus der Nach-Eiszeit (Pfrunger-Burgweiler Ried) und symbolisiert auch die Grenzzeichen der Gemeinden im Dreiländereck Baden, Hohenzollern und Württemberg. Diese Grenzregion machte sich der Schwarze Vere für seine Raubzüge geschickt zu eigen.
 
Große, überdimensionale Eichenblätter fügen sich zu einem Regen-Sonnendach zusammen und spenden Schatten für die Sitzbank, welche in ihrer Gestaltung mittels einer Kanone auf die napoleonische Zeitgeschichte hinweist.
 
In unmittelbarer Nähe zum Räuberzinkenbaum befindet sich ein Informationspult, in welchem die Skulptur erklärt wird. Der Räuberzinkenbaum steht im Kontext mit der Marketingstrategie „Räuber in Oberschwaben“. Die Zielgruppen sind Familien mit Kindern, Touristen und die gesamte Bürgerschaft.
 
Um die zukünftige Nutzung des Platzes für größere Veranstaltungen flexibel zu gestalten, ist die Baumskulptur mit Sitzbank einfach de- und remontierbar. Die Idee und Entwürfe kamen von unserem Bürger Herrn Reinhold Gasser. Für die Umsetzung des Projekts, sprich der künstlerischen Gestaltung und Herstellung der Baumskulptur mit Sitzbank und Infopult konnte die Kunstschmiede Peter Klink aus Pfullendorf-Denkingen beauftragt werden. Die Finanzierung erfolgt durch Fördermittel des Landes Baden-Württemberg und Europa im Rahmen der LEADER-Förderung für die Regionalentwicklung Mittleres Oberschwaben, durch Eigenmittel der Gemeinde Riedhausen, sowie einer großzügigen Spende der Theatergruppe Riedhausen e.V.     
 
Der Zugang zum Räuberzinkenbaum ist ohne Barriere, ebenerdig auf befestigtem Grund gewährleistet. Die Baumskulptur mit Sitzbank bietet für alle Generationen ein Ort der Begegnung, zum Verweilen und Wissenswertes über Geschichte aus der Region zu erfahren.
 
Ein solcher Räuberzinkenbaum, mit seiner künstlerischen und technischen Ausführung, gibt es so, nach unserem Kenntnisstand, nur in Riedhausen.


Der Räuberzinkenbaum wurde aus Mitteln der Europäischen Union und dem Land Baden-Württemberg gefördert.
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